Ein
Kulturtag in Santiago de Compostela
http://www.spain.info/fr/reportajes/un_dia_cultural_en_santiago_de_compostela.html
Tausende
reisen nach Santiago de Compostela mit nur einem
Wunsch: seine Kathedrale kennen zu lernen, den Endpunkt
des Jakobswegs. Anlässlich eines Kulturtags in der
Stadt werden wir sie selbstverständlich nicht auslassen,
doch hat die Santiago noch viel mehr zu bieten.
Weitere Höhepunkte sind das von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärte historische Zentrum, die leckere Gastronomie,
die ruhigen Grünanlagen und auch die zeitgenössische
Kunst in den Museen.
VORMITTAG
Kathedrale
Santiago Apóstol (Etwa eine Stunde – Empfohlene
Uhrzeit: 9.00-10.00 Uhr).
Ein
Tag in Santiago kann nur auf eine Art und Weise
beginnen: mit einem Besuch der Kathedrale. Wir betreten
sie durch den Eingang am Plaza del Obradoiro, wo
sich schon am frühen Morgen die Pilger aus aller
Welt versammeln. Als erstes sehen wir den Portikus
der Herrlichkeit. Hinter der Mittelsäule sieht man
oft Menschen, die das kuriose Ritual vollziehen,
den Kopf dreimal (sanft) gegen die Figur zu stoßen,
die Meister Mateo darstellt. Dieser Brauch wurde
von den Studenten der Universität eingeführt, die
so um Geistesgaben und Glück für ihre Prüfungen
baten. Eine andere Version besagt, man solle dabei
im Stillen drei Wünsche äußern, von denen sich einer
erfüllt. Man kann ja nie wissen...
Wir
folgen bei unserem Rundgang durch die Kathedrale
der Tradition und gehen in die Krypta, wo die Gebeine
des Apostels ruhen. Wir steigen auch zum Hochaltar
hinauf und umarmen die Heiligenfigur. Von dort aus
sieht man die Kathedrale zudem aus einem ganz anderen
Blickwinkel. Beim Gang durch das Deambulatorium
sehen wir die Heilige Pforte, die nur in Heiligen
Jahren (wenn der 25. Juli auf einen Sonntag fällt)
geöffnet ist. Diese Pforte zu durchschreiten ist
etwas Besonderes, obwohl der Besucherzustrom in
heiligen Jakobsjahren längere Wartezeiten mit sich
bringt.
NB.
In den Sommermonaten und in Heiligen Jahren (wenn
der 25. Juli auf einen Sonntag fällt) sollte man
viel Geduld mitbringen, denn der Besucherzustrom
nach Santiago de Compostela verstärkt sich erheblich.
Dächer
der Kathedrale (Etwa 45 Minuten – Empfohlene Uhrzeit:
10.00-10.45 Uhr).
Wir
entscheiden uns für einen Besuch auf den Dächern
der Kathedrale, von wo aus sich ein schöner Blick
auf die Altstadt bietet. Dazu gehen wir in Richtung
des Gelmírez-Palasts neben der Kathedrale, ebenfalls
am Plaza del Obradoiro. Der Weg führt durch das
Innere des Gelmírez-Palasts über die Empore der
Kathedrale (über dem Portikus der Herrlichkeit)
und hinauf auf die Dächer des Gotteshauses. Die
Brise, die einem ins Gesicht weht, der erhöhte Standort,
der Blick... einfach atemberaubend!
NB.
Die Führungen auf die Dächer sind gruppenweise und
beginnen jede volle Stunde. Führungen auf Englisch
müssen vorher angemeldet werden. Um die Führung
zu einer bestimmten Uhrzeit machen zu können, sollte
man die Karten im Voraus per Telefon (+34 981552985),
per Fax (+34 981554403) oder per E-Mail (cubiertas@catedraldesantiago.es)
bestellen und sie kurz vor der entsprechenden Uhrzeit
am Eingang abholen.
Kirche
und Kloster San Martín Pinario (Etwa 45 Minuten
– Empfohlene Uhrzeit: 11.00-11.45 Uhr).
Hinter
der Kathedrale gelangen wir durch die Puerta de
la Azabachería auf den Plaza de la Inmaculada, an
dem die Kirche San Martín Pinario liegt. Unter anderem
ist darin der frühere, inzwischen restaurierte Chor
aus Nussbaumholz der Kathedrale zu sehen.
Pilgermesse
(12.00 Uhr)
Wir
kehren in die Kathedrale zurück, um an der Pilgermesse
teilzunehmen. Sie findet täglich um 12.00 Uhr statt
und heißt alle Pilger unter Erwähnung ihres Herkunftsortes
willkommen, die den Jakobsweg beendet haben. In
Heiligen Jahren ist dann auch der berühmte Botafumeiro
in Betrieb. Ein spannendes, spektakuläres Erlebnis:
Das riesige Weihrauchgefäß wird von mehreren Personen
angeschoben, um es zum Schwingen zu bringen, und
der entweichende Duft ist sehr angenehm. Um eine
gute Sicht zu haben, sollte man sich im Querschiff
platzieren.
NB.
Wenn der Botafumeiro während des Gottesdienstes
in Betrieb ist, herrscht großer Andrang. Deshalb
sollte man frühzeitig dort sein, um einen guten
Platz zu ergattern.
Der
Botafumeiro ist in Heiligen Jakobsjahren täglich
während der Pilgermesse in Betrieb. Die restliche
Zeit ist er im Museum der Kathedrale zu sehen und
er kommt nur an einigen Feiertagen (25. Juli, religiöse
Feiertage) oder auf Anfrage bestimmter Gruppen zum
Einsatz.
Wenn
Sie ihn beim Besuch der Kathedrale am Hochaltar
sehen, wird er (je nach Uhrzeit) an diesem oder
am nächsten Tag in der Pilgermesse durch das Querschiff
der Kathedrale schwingen.
MITTAGS
(Empfohlene
Uhrzeit: 12.45-15.30 Uhr).
Die
Umgebung der Kathedrale
Nach
dem Gottesdienst bietet sich ein gemütlicher Bummel
über die Plätze rund um die Kathedrale (Quintana,
Platerías, Obradoiro) an. Achten Sie auf die Einzelheiten
der Fassaden und machen Sie ein paar hübsche Fotos.
Einkäufe
und Mittagessen im historischen Zentrum
Wir
begeben uns in die Straßen Rúa do Franco und Rúa
do Villar der Altstadt. Dort befinden sich das Fremdenverkehrsbüro
und das Pilgerbüro sowie zahlreiche Geschäfte für
Kunsthandwerk, Souvenirs, Kleidung, Lebensmittel
usw., aber auch kleine Straßenmärkte für antiquarische
Bücher und Trödel. Besonders typisch sind Souvenirs
aus Silber und Gagat sowie alles, was mit dem Jakobsweg
und dem Apostel zusammenhängt (Botafumeiros, Jakobsmuscheln,
Pilgerstäbe…). Auch Keramikobjekte, Lederwaren,
die klassischen galicischen Dudelsäcke oder kleine
Hexenfiguren (in Galicien werden Hexen als „meigas“
bezeichnet) sind sehr beliebt.
Parallel
zu diesen beiden Straßen verlaufen zwei weitere
große Einkaufsstraßen: die Rúa Nova und die Rúa
Calderería, die von der Bevölkerung der Stadt für
ihre Einkäufe genutzt werden. In der Rúa do Franco
machen wir kurz Halt, um den Renaissancekreuzgang
des Fonseca-Kollegs anzusehen. Dort ist die Bibliothek
der Universität von Santiago untergebracht. In der
Gegend gibt es auch viele Bars und Restaurants.
Jetzt ist der Moment gekommen, sich mit einem Mittagessen
zu stärken. Wir probieren die typischen Portionsteller
und Gerichte. Einige gute Vorschläge sind Krake
auf Volksfestart („pulpo a feira“), Kochschinken
mit Steckrübenblättern („lacón con grelos“) oder
Kartoffeln, Pastete, gebeizte Schweinefleischwürfel
(„zorza“), Kalmars, Padrón-Parikaschoten (nur in
der Saison, und Vorsicht! Manchmal ist eine scharfe
dabei...), Miesmuscheln im Dampf, Fischtopf, Eintopf
(„pote“), Fisch oder Meeresfrüchte. Dazu natürlich
einen galicischen Wein (zum Beispiel Ribeiro oder
Albariño). Zum Dessert zwei Klassiker: Jakobstorte
und Tresterlikör (traditionell ist er klar, doch
es gibt ihn auch mit Kräuter-, Creme- oder Kaffeegeschmack
etc.).
NACHMITTAG
Park
La Alameda (Empfohlene Uhrzeit: 15.30-17.00 Uhr).
Nach
dem Essen geht es durch die Calle Franco oder Calle
Villar in Richtung Park La Alameda. Der Gang nimmt
knapp zehn Minuten in Anspruch. Auf Schritt und
Tritt entdecken wir dort schöne Wege, Baumgruppen,
Brunnen, Skulpturen und kleine Bauten wie die Kapelle
der hl. Susanne, den Musikpavillon, das Taubenhaus
usw. Und da wir uns auf einer Anhöhe befinden, haben
wir auch einen schönen Blick auf die Stadt. Eine
Treppe stellt die Verbindung zur Grünanlage der
Universität her, die wir ebenfalls erkunden wollen.
Bummel
durch die Stadt (Empfohlene Uhrzeit: 17.00-18.00
Uhr).
Wir
gehen erneut ins Stadtzentrum, aber über die Straßen,
die an der Fakultät für Geografie und Geschichte,
der Kirche San Fiz de Solivio der der Markthalle
vorbei führen. Wir gehen weiter in Richtung Bonaval-Park,
um zwei Museen der Stadt zu besuchen. Auf dem Weg
kommen wir am Kloster San Agustín, der Kirche Santa
María del Camino und an der Puerta del Camino vorbei.
NB.
Die Markthalle ist vormittags geöffnet, Hauptmarkttage
sind der Donnerstag und der Samstag. Sollten Sie
länger in Santiago sein, empfehlen wir Ihnen einen
Besuch. Sie erhalten dort frische Lebensmittel jeder
Art, typische Produkte, Wurstwaren, Blumen, Textilien
usw. Die Stände im Freien sind besonders originell:
Dort verkaufen die Bäuerinnen der Umgebung die Produkte
ihrer Gemüsegärten.
Museum
des Galicischen Volkes und Zentrum für Zeitgenössische
Kunst von Galizien (Empfohlene Uhrzeit: 18.00-19.45
Uhr).
Wir
betreten die Kirche und das Kloster Santo Domingo
de Bonaval, Sitz des Museums des Galicischen Volkes.
Besonders sehenswert ist die dreifache Wendeltreppe
in die verschiedenen Etagen. Sie ist auf jeden Fall
ein Foto wert. Danach geht es weiter zu Exponaten
aus einer anderen Zeit im benachbarten Zentrum für
Zeitgenössische Kunst von Galizien. Der Entwurf
dieses außen und innen modernen Baus stammt von
dem bekannten Architekten Álvaro Siza.
ABEND
Wir
verlassen die Museen und kehren zur Kathedrale zurück.
Wir wollen sie uns angestrahlt anschauen. Der Gang
nimmt nicht mehr als zwanzig Minuten in Anspruch.
Wir gehen durch die Puerta del Camino, über den
Plaza de Cervantes, durch die Calle de la Azabachería
und kommen zur Kirche San Martín Pinario. Wir verweilen
etwas auf dem Plaza del Obradoiro, um die schönen
ihn umgebenden Gebäude in nächtlicher Beleuchtung
zu sehen: Die Kathedrale, das Parador-Hotel Reyes
Católicos, den Rajoy-Palast und das Kolleg San Jerónimo.
Nach
diesem langen Tag haben wir ein gutes Abendessen
verdient. Deshalb suchen wir uns ein Restaurant
aus, wo man köstliche Meeresfrüchte, Fisch oder
ein Reisgericht bekommt. Nach dem Abendessen bleibt
noch Zeit für etwas Musik und einen Drink. In der
Altstadt gibt es verschiedene Bars und Pubs mit
angenehmem Ambiente und Dekoration.
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at wanadoo.fr - 11/07/2013
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